- Gurdjieff
- Gurdjiẹff,Georg Iwanowitsch, eigentlich Giorgias Giorgiades Gurdjiạn, griechisch-armenischer, esoterischer Lehrer, Schriftsteller, Choreograph und Komponist, * Aleksandropol 1866, ✝ Neuilly-sur-Seine 1949; ließ sich nach zahlreichen Reisen, besonders durch Mittelasien, wo er die Tradition des Sufismus kennen lernte, 1908 in Taschkent, nach 1912 in Moskau, Sankt Petersburg und 1919 in Tiflis nieder. Dort gründete er das »Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen«, dessen Arbeit er nach vorübergehendem Aufenthalt in Berlin und Hellerau ab 1922 auf Schloss Avon bei Fontainebleau fortsetzte. Das Weltbild Gurdjieffs ist auf verschiedenen (besonders sufistischen) Quellen aufgebaut und vereinigt neben Elementen des Sufismus auch solche der pythagoreischen Zahlenlehre, des Neuplatonismus und der Kabbala. Die von ihm begründete Lehre und Praxis verstand er als einen Weg der »Selbsterinnerung« und »Selbstentwicklung« für den seinsvergessenen modernen Menschen: den »vierten Weg« über die traditionellen Wege von Fakir, Mönch und Yogi hinaus. Im Zusammenwirken mit der »Gurdjieff-Foundation« (Sitz: Paris) baute seine Schülerin Jeanne de Salzmann ein weltweites Netzwerk von Gurdjieff-Gruppen auf.Werke: Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel. Eine objektiv unparteische Kritik des Lebens der Menschen, 3 Bände (aus dem Französischen; 41991); Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen (aus dem Französischen und Englischen; 1992).J. Moore: Georg Iwanowitsch G. Magier, Mystiker, Menschenfänger. Eine Biogr., a. d. Engl. (1992).
Universal-Lexikon. 2012.